Starke Blogartikel schreiben:
Praxis-Guide für Schweizer KMU
Februar 2025
Lesezeit: 10 Min
Als Unternehmerin oder Unternehmer kennen Sie das: Ein Blog auf der Website wäre gut fürs Geschäft, aber wo anfangen? Wie die Zeit dafür finden? Keine Sorge – dieser Guide bringt Sie direkt auf Kurs. Sie erfahren,
- Wie Sie die richtigen Themen finden
- Wie Sie zeitoptimal planen
- Welche SEO-Basics zählen
- Welche Textlänge zu Ihrem Artikel passt
- Wie Sie packende Artikel schreiben
- Wie Ihr Blog die Zielgruppe erreicht
Besonders wenn Sie in «trockenen» Themen schreiben, sollten Ihre Blogartikel knackig und überzeugend sein. Da kann das Lesen dieses Guides nicht schaden 😊.
Los geht’s!
Inhalt:
- Vorneweg: Die technische Basis
- Content ist King? Nicht ganz
- Relevante Themen: Der Schlüssel zum Lesererfolg
- Redaktionsplan: Routenplaner für den Unternehmensblog
- SEO / Suchmaschinenoptimierung: Das richtige Mass
- Wie lange soll ein Blogartikel sein?
- Erfolgsformate fürs Bloggen
- 11 Schritte zum Text mit Haftkraft
- Ein starker Blogartikel braucht starke Bilder
- Den Blog bekannt machen
- Fazit und Zusammenfassung
- Sie können oder wollen nicht selbst schreiben
1. Vorneweg: Die technische Basis
Wenn Ihre Webseite noch ohne Blog-Tool ist, ist dessen technische Umsetzung der erste Schritt. Ihr Webmaster wird Ihnen dabei behilflich sein. Alternativ empfiehlt sich WordPress, welches sich nahtlos in Ihre bestehende Seite integrieren lässt. Ob als Unterseite oder in einem separaten Bereich – die Anpassung an Ihr Corporate Design ist problemlos möglich.
Achten Sie dabei auf
- ein einheitliches Design mit Ihrer Hauptseite
- Abstimmung mit Ihrem bestehenden CMS (Content Management System)
- eine schlanke Struktur für geringe Ladezeiten
- Mobile-First-Ansatz – dass die Blogartikel auch auf mobilen Geräten optimal gelesen werden können
Tipp für die Praxis:
Installieren Sie das Plugin YOAST, erfahren Sie über ein Ampelsystem, ob Ihr Text für Suchmaschinen gut geeignet ist.
2. Content ist King? Nicht ganz
Der Leser ists und die Leserin ist die Queen. Das bedeutet, nicht einfach einen Artikel nach dem anderen rauszuhauen, sondern strategisch vorzugehen. Fragen Sie sich bei jedem Blogartikel:
- Für welche Zielgruppe schreibe ich?
- Löst dieser Text ein echtes Problem?
- Biete ich eine neue Perspektive oder nur aufgewärmten Kaffee?
- Würde ich selbst diesen Artikel bis zum Ende lesen?
Gehen Sie – mit Interesse an Ihren Ziel-Lesenden – auf Themensuche. Hören Sie dabei auf Ihre Intuition. So bleibt der Spass und das Bloggen verkommt nicht zur lästigen Pflicht.
3. Relevante Themen: Der Schlüssel zum Lesererfolg
Das Geschäftsgeheimnis wirksamer Blogartikel liegt nicht in der Masse, sondern in der Relevanz. Von schnell und billig kopierten Texten hat niemand etwas. Zudem kann es passieren, dass Suchmaschinen wie Google sie als minderwertigen Content einstufen. Mit schlechten Folgen für Ihr Ranking.
Was Sie schreiben, muss für Ihre Leserin, Ihren Leser wichtig sein – und zwar jetzt, in diesem Moment. Beobachten Sie daher genau, welche Fragen in Ihrem Geschäftsalltag immer wieder auftauchen. Diese Fragen sind die Perlen für Ihre Ideenkette.
Achten Sie besonders auf die «Zwischen-den-Zeilen-Themen»: Was beschäftigt Ihre Kundschaft wirklich? Oft sind es nicht die offensichtlichen Probleme, sondern die dahinterliegenden Herausforderungen. Ein Beispiel: Fragt jemand nach einer Software-Lösung, geht es vielleicht eigentlich um Zeitersparnis oder Prozessoptimierung.
3.1 Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppen
- Was möchten diese erfahren?
- Wonach suchen sie?
- Welche Fragen werden gestellt?
- Welche Probleme bereiten Sorgen?
- Nach welchen Lösungen wird gesucht?
- Womit kann unterhalten werden?
Die allerwichtigste Frage aber ist: «Wird dieser Artikel meiner Leserschaft helfen, morgen etwas besser zu können als heute?» Wenn ja, können Sie einen Volltreffer landen.
3.2 Hilfreiche Tools für Blogartikel-Ideen
Um herauszufinden, was für Ihre jetzigen und künftigen Kundinnen und Kunden wissenswert ist, bewähren sich folgende Tools:
3.2.1 Brainstorming
Diese Methode ist Ihnen vermutlich bekannt. Wenn nicht – hier ein kurzer Überblick:
Phase 1: Wildes Denken
- Alle Ideen sind erlaubt
- Keine Bewertung
- Quantität vor Qualität
- Auf Ideen anderer aufbauen
Phase 2: Clever sortieren
- Ähnliche Ideen gruppieren
- Wichtiges hervorheben
- Unrealistisches aussortieren
- Beste Ideen auswählen
Die Grundregel lautet: Erst denken, dann filtern. Das verhindert, dass gute Ideen durch zu frühe Kritik verloren gehen.
Blogartikel im Video-Format:
Diese Blogartikel könnten dich auch interessieren:
Schritt für Schritt Anleitung
23/01/2024
Praxiserprobte Gründe und konkrete Tipps für Unternehmen zum Aufbau eines erfolgreichen Business-Blogs – Leitfaden mit wichtigen Informationen.
Der Blogging-Guide 2025
23/01/2024
Mit diesem Guide verwandeln Sie Ihre Expertise in packende Blogartikel. Praxisnahe Tipps, SEO-Basics & Anleitungen für Einsteiger und Erfahrene.
Blogbeitrag mit KI
23/01/2024
Authentische Blogbeiträge trotz KI? Thomas zeigt Ihnen, wie Sie das Beste aus beiden Welten kombinieren und überzeugende Texte schreiben.
3.2.2 Lucidchart
Lucidchart ist ein webbasiertes Visualisierungstool für professionelle Diagramme:
Hauptmerkmale:
- Echtzeit-Zusammenarbeit im Team
- Drag-&-Drop-Funktion
- Grosse Auswahl an Vorlagen
- Cloudbasiert, daher überall verfügbar
Besonders geeignet für:
- Mindmaps
- Flussdiagramme
- Organigramme
- Prozessabläufe
- UML-Diagramme
Vorteile:
- Intuitive Bedienung
- Integration mit Google Workspace, Microsoft Office
- Export in verschiedene Formate
- Kostenlose Basisversion verfügbar
Für mich ein leistungsstarkes Tool, um Textkonzepte und Textinhalte nach Briefing und Recherche visuell darzustellen.
3.2.3 AnswerThePublic
AnswerThePublic ist ein Recherche-Tool, das zeigt, was Menschen im Internet wirklich suchen:
- Es sammelt echte Fragen aus Suchmaschinen
- Es visualisiert Suchanfragen in übersichtlichen Grafiken
Nutzen für Bloggerinnen und Blogger:
- Entdeckt Themen-Lücken
- Liefert konkrete Fragestellungen für Artikel
- Hilft beim Verstehen der Nutzer-Intention
Das Tool ist besonders nützlich für die Content-Planung und SEO-optimierte Artikelüberschriften. Mit dem Gratiskonto sind aktuell drei Suchanfragen kostenlos.
3.2.4 SEO-Tools wie SISTRIX und Keyword-Planner von Google
Beide Tools finde ich für die Themenfindung nützlich, wobei sie eigentlich die SEO/Suchmaschinenoptimierung bedienen. Deshalb stelle ich Ihnen diese Helfer weiter unten beim Abschnitt Google-Keyword-Recherche vor.
Tipp für die Praxis:
Lassen Sie sich inspirieren.
Als verantwortliche Person für den Unternehmensblog sind Sie auch selbst Leser oder Leserin. Lassen Sie sich von verwandten Themen und Branchen inspirieren – sei es durch andere Blogs, Bücher, Videos oder Medienberichte.
Notieren Sie sich interessante Ideen und entwickeln Sie daraus später eigene, individuelle Artikel.
4. Redaktionsplan: Routenplaner für den Unternehmensblog
Ein durchdachter Redaktionsplan ist unverzichtbar für den Erfolg Ihres Business-Blogs. Er hilft Ihnen, den Überblick über Ihre Artikel zu behalten und unterstützt Sie bei der zeitlichen Planung, besonders bei saisonalen Themen.
Ein durchdachter Redaktionsplan ist unverzichtbar für den Erfolg Ihres Business-Blogs. Er hilft Ihnen, den Überblicküber Ihre Artikel zu behalten und unterstützt Sie bei der zeitlichen Planung, besonders bei saisonalen Themen.
Definieren Sie gleich auch Ihre Ziele für die Erfolgsmessung – schliesslich möchten Sie im Endeffekt wissen, was Ihre Arbeit bewirkt. Mehr zur Erfolgsmessung finden Sie in meinem Artikel: 7 Gründe & Schritt-für-Schritt-Anleitung
Neben Regelmässigkeit und Fristen spielen auch Verantwortlichkeiten eine wichtige Rolle. Gleiches gilt für die Integration von bereits vorhandenem Content wie Bildern und Videos.
Den Redaktionsplan können Sie zu Beginn mit einer Tabelle oder Liste sehr einfach gestalten. Wenn Menschen aus mehreren Disziplinen zusammenarbeiten, bieten sich Tools wie Trello dafür an.
5. SEO / Suchmaschinenoptimierung: das richtige Mass
«Muss ich jetzt alles für Google schreiben?» Diese Frage höre ich oft. Meine Antwort: Nein! Statt sich in technischen SEO-Details zu verheddern, schreiben Sie lieber klar, verständlich und vor allem authentisch.
Klar, ein paar Grundlagen wie Keyword-Recherche, Metatexte und eine saubere Überschriften-Struktur sind wichtig. Aber Ihr Text hat nur ein Ziel: Menschen zu helfen, ihre Probleme zu lösen. Das Gute daran: Google und Co. erkennen heute sehr gut, wenn Texte wirklich nützlich sind - und belohnen das auch!
Im Folgenden zeige ich Ihnen die wichtigsten Grundlagen.
5.1 Google-Keyword-Recherche
Eine Keyword-Recherche zeigt, wie oft bestimmte Begriffe monatlich bei Google gesucht werden. So erkennen Sie, welche Themen Ihre Zielgruppe interessieren. Beispiel: Der Begriff «Welpen kaufen» wird gemäss SISTRIX in der Schweiz monatlich etwa 950 Mal eingegeben und 800 Mal angeklickt, was auf ein starkes Interesse an diesem Thema hindeutet.
Ich nutze folgende Keyword-Tools
5.1.1 Keyword-Planner von Google
Hauptfunktionen:
- Zeigt monatliche Suchanfragen für Keywords
- Liefert Keyword-Vorschläge
- Prognostiziert Werbekosten (CPC)
- Zeigt Wettbewerbsstärke
- Filtern nach Regionen und Sprachen möglich
Einsatzoptionen:
- Identifizierung relevanter Suchbegriffe
- Planung von SEO-Strategien
- Optimierung von Google Ads
- Analyse von Saisonalität
- Einschätzung von Marktpotenzialen
Besonderheit:
Suchvolumen werden nur bei aktivem Werbekonto angezeigt, sonst erhalten Sie nur Volumenbereiche (z.B. 1K-10K). Die kostenlose Version ist gleichwohl wertvoll für die erste Keyword-Recherche.
5.1.2 SISTRIX
SISTRIX ist ein umfassendes SEO-Tool für professionelle Sichtbarkeitsanalysen:
Kernfunktionen:
- Misst die Sichtbarkeit von Domains in Suchmaschinen
- Analysiertes Backlink-Profil
- Überwacht Keywords und Rankings
- Untersucht Wettbewerber
- Erkennt technische SEO-Probleme
Besonderheiten:
- Sichtbarkeitsindex als wichtigste Messgrösse
- Historische Daten verfügbar
- Grosse Keyword-Datenbank
- Tägliche Aktualisierung der Daten
- DACH-Fokus (besonders relevant für den deutschsprachigen Raum)
Das Tool gilt als Branchen-Standard für SEO-Profis und grössere Unternehmen, ist aber preislich im höheren Segment angesiedelt.
5.2 Metatexte
Metatexte sind HTML-Elemente im unsichtbaren Kopfbereich (Header) einer Webseite. Sie geben Suchmaschinen und Browsern wichtige Informationen über den Seiteninhalt. Die wichtigsten Meta-Texte sind:
- Die URL
- Der Meta-Tag
- Die Meta-Beschreibung
Diese Texte erscheinen nicht auf der Webseite selbst, sind aber entscheidend für die Darstellung in den Suchergebnissen und das Ranking.
5.3 Die URL
Die URL (Uniform Resource Locator) ist die Webadresse einer Seite im Internet. Sie ist wie eine digitale Postanschrift, die den genauen Pfad zu einer bestimmten Webseite, einem Dokument oder einer Ressource angibt.
Er gibt sich aus der Keyword-Recherche ein sinnvolles Longtail-Keyword für Ihren Blogartikel, können Sie dieses in Ihrer URL nutzen.
Longtail-Keyword für diesen Artikel: blogartikel-schreiben-gruende-anleitungen-guide-kmu
Bewährte Methoden:
- Wichtigstes Schlüsselwort nach vorne
- Natürliche Wortreihenfolge verwenden
- Keine Stoppwörter (der/die/das) einbauen
Ein guter Meta-Titel (Title-Tag):
- Enthält das Hauptkeyword
- Ist maximal 60 Zeichen lang
- Beschreibt den Inhalt so präzise wie möglich
- Macht neugierig
- Enthält wenn möglich den Firmen- oder Markennamen
Beispiel:
Zimtschnecken-Rezept: Schwedische Kanelbullar selbst backen (59 Zeichen, inkl. Leerzeichen).
Eine gute Meta-Beschreibung:
- Ist maximal 155 Zeichen lang
- Enthält das Hauptkeyword
- Beschreibt den Inhalt präzise
- Hat einen klaren Mehrwert
- Motiviert zum Klicken
- Spricht die Zielgruppe direkt an
Beispiel:
Lernen Sie, wie Sie Zimtschnecken perfekt backen. Unser traditionelles Rezept mit allen Tricks der schwedischen Backkunst. Für Anfänger geeignet! (146 Zeichen, inkl. Leerzeichen).
H-Struktur
H-Überschriften (H1 bis H6) sind HTML-Elemente, die die hierarchische Struktur einer Webseite definieren.
Eine korrekte H-Struktur:
- Beginnt mit genau einer H1 als Hauptüberschrift
- Nutzt H2 für Hauptabschnitte
- Verwendet H3–H6 für Unterabschnitte
- Folgt einer logischen Reihenfolge
- Enthält relevante Keywords (nicht jeder Titel muss ein Keyword haben. Logik und Leserfreundlichkeit sind wichtiger)
- Vermeidet Überschriften-Sprünge
Beispiel:
H1: «Zimtschnecken: Traditionelles schwedisches Rezept»
H2: «Die wichtigsten Zutaten»
H3: «Welches Mehl eignet sich am besten?»
H2: «Zubereitung des Hefeteigs»
H3: «Tipps zum Kneten»
H2: «Füllung und Glasur»
Die unterschiedlichen Grössen in den Überschriften dieses Artikels zeigen Ihnen, mit welchen H-Titeln (H1, H2, H3) ich gearbeitet habe.
5.5 Was generell für eine SEO spricht?
Menschen, die gezielt nach ihren Themen suchen, haben bereits Interesse und einen konkreten Bedarf. Sie müssen nicht mehr überzeugt werden. Die Vorteile dieser Situation:
- Natürliche Kundengewinnung: Der Kontakt entsteht auf Initiative des Suchenden
- Die Leserinnen und Leser sind bereits vorqualifiziert und motiviert
- Höhere Umwandlungs-Rate (Conversion): Die Wahrscheinlichkeit, dass Besuchende zu Kundinnen, Kunden werden, steigt deutlich
6. Wie lange soll ein Blogartikel sein?
Die optimale Länge eines Blogartikels richtet sich nach dem Informationsbedürfnis Ihrer Leserschaft. Ein guter Artikel beantwortet die Frage direkt – manchmal reichen wenige Sätze, manchmal braucht es mehr.
Nehmen wir als Beispiel die Suche «Businessplan erstellen»:
- Ein Startup-Gründer sucht eine umfassende Anleitung mit Vorlagen und Beispielen (2000+ Wörter)
- Eine Unternehmerin will die wichtigsten Bestandteile kennenlernen (800-1500 Wörter)
- Jemand braucht nur eine kurze Checkliste der Kernelemente (300-500 Wörter)
Die Textlänge sollte sich daher an folgenden Faktoren orientieren:
- Themenkomplexität
- Suchabsicht
- Nutzungskontext
- gewünschte Detailtiefe
Die Frage lautet also nicht «Wie lang soll der Text sein?», sondern «Welches Format und welche Textlänge beantwortet die Frage am besten?».
Tipp für die Praxis:
Recherchieren Sie, welche Textlängen bei ähnlichen, erfolgreichen Artikeln Ihrer Mitbewerber funktionieren.
7. Erfolgsformate fürs Bloggen
Für effiziente Blogartikel gibt es verschiedene Formate. Hier meine Favoritenliste:
7.1 List Post
Strukturierte Auflistung von Informationen, ideal für die schnelle Übersicht und ein einfaches Erfassen.
Beispiel: 10 effektive Strategien für mehr Kundengewinnung im B2B-Bereich
7.2 How-to-Artikel:
Schrittweise Anleitungen für die praktische Umsetzung.
Beispiel: Digitale Transformation: So erstellen Sie einen Fahrplan für Ihr KMU
7.3 Erfahrungsberichte
Authentische Einblicke und ehrliche Bewertungen von Produkten oder Dienstleistungen.
Beispiel: Unser Weg zur papierlosen Buchhaltung – Learnings nach einem Jahr
7.4 Fallstudie
Dokumentation konkreter Beispiele mit Analyse und Learnings.
Beispiel: Von 10 auf 100 Kunden: Wie ein Schweizer IT-Dienstleister in 12 Monaten skalierte
7.5 Infografik-Artikel
Visuelle Aufbereitung komplexer Informationen.
Beispiel: Der ROI verschiedener Marketing-Kanäle im Vergleich
7.6 Interview
Expertengespräche mit wertvollen Insights.
Beispiel: Gespräch mit einer KMU-Expertin: Wie sich Schweizer Unternehmen für 2025 aufstellen
7.7 Ratgeber / Guide / Handbuch
Umfassende Einführung in ein Themengebiet mit Hintergründen.
Beispiel: Compliance-Guide für Schweizer KMU: Alle wichtigen Vorschriften im Überblick
7.8 FAQ
Kompakte Antworten auf häufige Fragen.
Beispiel: Cybersicherheit: Die 15 brennendsten Fragen von KMU beantwortet
Jedes Format hat besondere Vorteile für bestimmte Themen und Lesende.
Tipp für die Praxis:
Kombinieren Sie Formate gezielt.
Ein How-to-Artikel wird durch eine Checkliste am Ende leichter umsetzbar.
Eine Fallstudie gewinnt durch ein Experten-Interview an Glaubwürdigkeit.
Eine FAQ-Sektion macht komplexe Ratgeber verständlicher.
8. 11 Schritte zum Text mit Haftkraft
Sie haben Thema und Format definiert – jetzt geht's ans Schreiben. Und ja: Einen Blogartikel schreiben ist harte Arbeit. Der erste Entwurf wird selten perfekt sein. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Auch holprige Sätze und fehlendes Wortgefühl sind normal. Gute Texte brauchen Zeit zum Reifen. Bei mir dauert dieser Prozess mehrere Tage.
1. Schritt: fundierte Recherche
Selbst wenn Sie Ihr Thema in- und auswendig kennen: Eine gründliche Recherche öffnet Ihnen neue Blickwinkel. Warum ist das wichtig? Sie hilft Ihnen:
- Blinde Flecken aufzudecken
- Die Sicht Ihrer Leser zu verstehen
- Trends und aktuelle Entwicklungen einzubinden
- Frische Beispiele zum Würzen finden
- Überraschende Verbindungen zu entdecken
Keine Sorge – mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, wo Sie die besten Informationen finden.
Tipp für die Praxis:
Sammeln Sie während der Recherche auch Fragen und Einwände, die Anfänger zu Ihrem Thema haben könnten. Und speichern Sie während der Recherche alle wichtigen URLs. Diese benötigen Sie später für Verlinkungen oder wenn Sie erneut etwas nachlesen möchten.
2. Schritt: Informationen strukturieren
Jetzt heisst es verorten, was Sie für Ihren Blogbeitrag gesammelt haben.
- Fakten aus der Recherche
- Persönliche Erfahrungen
- Ideen für Einleitung und Schluss
- Strukturvorschläge mit Reaktionselementen und Vormerken der passenden Stellen für Keywords
Tipp für die Praxis:
Ich nutze hierfür das Visualisierungstool Lucidchart. Damit lassen sich Ideen und Textbausteine flexibel verschieben und ordnen.
3. Schritt: Zugkräftige Headline entwickeln
Je nach Art und Aufbau Ihres Blogs können Sie als Headline den Meta-Titel erneut verwenden. Sie können aber auch einen anderen Titel schreiben; doch denken Sie daran, auch dann Ihr wichtigstes Keyword in den Titel zu integrieren.
Nehmen Sie sich Zeit für das Entwickeln einer Headline – sie ist Ihr Leseversprechen – und sollte mindestens eines dieser Kriterien erfüllen:
- Nützlichkeit: Was bringt der Artikel dem Lesenden?
- Dringlichkeit: Warum sollte der Text gerade jetzt gelesen werden?
- Einzigartigkeit: Wodurch hebt er sich ab?
- Spezifität: Welches konkrete Problem löst er?
Tipp für die Praxis:
Experimentieren Sie mit verschiedenen Varianten. Manchmal ist es die zweite, dritte oder x-te Version, die wirklich ins Schwarze trifft.
4. Schritt: Die fesselnde Einleitung
Sie ist entscheidend, ob Ihre Leserschaft den Blogartikel lesen wird. Eine gute Einleitung fasst die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammen und macht den Mehrwert des Artikels deutlich: Was lernen die Lesenden? Warum lohnt sich das Weiterlesen?
Ein starker Einstieg
- kommt direkt zum Kern
- darf provokativ sein
- zeigt den konkreten Nutzen
- spricht die Leser direkt an
Ich habe Ihnen zum Beispiel einen Guide versprochen, der Sie auf Kurs bringt. Sie lesen noch? Dann hat das funktioniert 😊.
5. Schritt: Lese-freundliche Absätze
Gliedern Sie Ihren Text in verdauliche Happen. Ideal ist es so:
- Pro Satz, 1 Gedanke
- 3-5 Sätze pro Absatz
- Logischer Aufbau
- Klarer roter Faden
Tipp für die Praxis:
Weil Ihre Leserschaft Ihre Texte erstmals nur scannt, setzen Sie Kernworte in Fettdruck.
6. Schritt: Wegweisende Zwischentitel
Ein Zwischentitel ist mehr als eine Überschrift: Er ist Wegweiser, Leseanreiz und SEO-Element zugleich. Setzen Sie etwa alle 200–300 Wörter einen Zwischentitel.
Die Funktionen von Zwischentiteln:
- Sie strukturieren den Text visuell
- Sie erleichtern das Scannen des Textes
- Sie halten die Lesenden bei der Stange
- Sie transportieren Keywords auf natürliche Weise
- Sie helfen Google und Co. den Text zu verstehen
So formulieren Sie starke Zwischentitel:
- Präzise und griffig formulieren
- Nicht zu lang, ideal sind 3–7 Wörter
- Mit Aktionswörtern agieren
- Keywords natürlich einbauen
- Neugier auf den folgenden Abschnitt wecken
Die Gestaltung:
- Grösser als der Fliesstext, kleiner als die Hauptüberschrift (orientieren Sie sich an der H-Struktur)
- Eventuell farblich oder durch Schriftart abheben
- Bei Aufzählungen durchnummerieren
Tipp für die Praxis:
Schreiben Sie zuerst Ihren Text, dann die Zwischentitel. Mit dem Quick-Check lesen Sie die Zwischentitel am Stück. Kein sinnvoller Ablauf? Schärfen Sie nach.
7. Schritt: Keywords sinnvoll setzen
Wie schon erwähnt, empfiehlt sich für Blogartikel das Setzen von strategisch platzierten Keywords für die SEO/Suchmaschinenoptimierung. Doch wo gehören sie hin? Markieren Sie schon in der Rohfassung dieHauptstellen: Das Hauptkeyword prägt die Metatexte und Headline (H1-Titel). Jede Zwischenüberschrift bietet Raum für thematisch passende Begriffe. Der Fliesstext nimmt Synonyme und verwandte Ausdrücke auf.
Tipp für die Praxis:
Besonders lange Keywords oder Fachbegriffe finden in Infokästen ihr Zuhause. Dort stören sie nicht den Lesefluss und setzen dennoch wichtige SEO-Signale. USPs/UAPs machen sich in Zitaten gut.
8. Schritt: Visuellen Content nutzen
Text ist ein mächtiges Werkzeug und trägt doch nur einen Teil Ihres Beitrags. Der andere Teil gewinnt durch visuellen Inhalt:
- Infografiken für Zahlen und Daten
- Infoboxen für Kernbotschaften
- Bilder zur Auflockerung
- Videos für komplexe Themen
Der Trick liegt im Timing: Visueller Content funktioniert dort am besten, wo die Lesenden eine Verschnaufpausebrauchen oder eine Zusammenfassung suchen.
Tipp für die Praxis:
Beobachten Sie, wie andere visuellen Content nutzen und entwickeln Sie daraus Ihren eigenen Stil.
9. Schritt: Aktivierende Reaktionselemente
Gelingt Ihr Text, wird er zum Dialog, der die Lesenden zum Mitmachen einlädt. Bieten Sie hierfür klickbereite Aktionen an: ein PDF zum Vertiefen, eine Checkliste fürs Büro oder einen Newsletter für Updates. Öffnen Sie Kommunikationskanäle: Eine Kommentarfunktion für Diskussionen, ein Kontaktformular für Fragen und Social-Media-Buttons zum schnellen Teilen.
10. Schritt: Rechtschreibung kontrollieren
Ich übertrage diese Aufgabe der professionell ausgebildeten Korrektorin Regula Rumpf und fahre gut damit. Generell gilt, 4 Augen sehen mehr, weshalb sich das Gegenlesen durch eine zweite Person sehr empfiehlt. Ist dies nicht möglich, habe ich mit folgenden Methoden gute Erfahrungen gemacht:
- Duden-Rechtschreibeprüfung (ich gönne mir das Abo)
- Ausdrucken und auf Papier lesen
- Schriftart und Schriftgrösse verändern
- Den Text durch ein KI-Tool Korrektur prüfen lassen (Achtung, dabei können sich aber auch Fehler einschleichen)
- Texte rückwärts lesen, was das «In-Bildern-Denken» des Gehirns durchbricht
11. Schritt: Clever verlinken für die SEO
Wenn der Artikel fertig ist, können Sie Links setzen, die Ihre Leserschaft zu weiterem Wissen führen. Links auf fundierte Quellen signalisieren Google und Co.: «Hier schreibt jemand, der sein Handwerk versteht.» Gleichzeitig zeigen Sie Ihren Zielgruppen, dass Sie nicht einfach ins Blaue schreiben.
Tipp für die Praxis:
Verwenden Sie dafür bequem die Links aus Ihrem Recherchedokument. Besonders wertvoll sind interne Links zu eigenen Artikeln mit thematischer Verwandtschaft.
9. Ein starker Blogartikel braucht starke Bilder
Ein packendes Bild im Kopfbereich (Headerbild) macht den Unterschied, denn hier entscheidet Ihre Leserschaft sekundenschnell: weiterlesen oder weiterklicken? Strategisch platzierte Bilder im weiteren Verlauf ziehen dann den Blick durch Ihren Text.
Diese Bilder funktionieren:
- Das Team bei der Arbeit
- Ihr Produkt im Einsatz
- Aussagekräftige Infografiken
- Bildschirmaufnahmen mit Markierungen
- Konkrete Beispiele aus der Praxis
Wichtig: Achten Sie immer auf die Lizenzbestimmungen, damit Sie nicht in einen Urheberrechtsstreit geraten.
Tipp für die Praxis:
Mit Grafiktools wie Canva erstellen Sie auch ohne Design-Kenntnisse professionell aussehende Bilder, die Ihren Blog von der Konkurrenz abheben.
Für Google und Co: Geben Sie Ihren Bildern sprechende Namen und Alt-Texte. Beispiel: «workshop-digitalisierung-thun.jpg» statt «bild1.jpg»
10. Den Blog bekannt machen
Sinn und Lohn für Ihre Arbeit liegen in einer zunehmenden Leserschaft. Es ist also wichtig, dass Ihr Unternehmensblog gefunden und bekannt wird.
Sobald Sie einige Blogartikel veröffentlicht haben, informieren Sie Ihre Kundschaft und Ihr Netzwerk gezielt über den Blogstart. Das kann via E-Mail, via Nachricht in Social Media oder bei persönlichen Treffen sein.
Sind Sie in Social Media aktiv, teilen Sie nicht einfach nur Links zu Ihren Artikeln. Formulieren Sie stattdessen die Kernbotschaften als eigenständige Beiträge und passen Sie diese an die jeweilige Plattform an. Gehaltvolle Beiträge können Sie auch zeitversetzt mehrmals teilen.
Sie verschicken einen Newsletter? Dann weisen Sie darin auf neue Blogartikel hin. Erklären Sie immer kurz, welchen Mehrwert die Zielgruppen erwarten können.
Tipp für die Praxis:
Ein Link zum aktuellen Blogpost in Ihrer E-Mail-Signatur öffnet einen zusätzlichen Kanal.
11. Fazit und Zusammenfassung
Ein erfolgreicher Blog lebt nicht von Masse sondern von Relevanz. Schreiben Sie authentisch über Ihre Themen. SEO ist wichtig – aber ehrliche Schreibqualität macht den Unterschied.
Zusammenfassung: Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Technische Basis schaffen: Blog-Tool wählen, Mobile-First beachten
- Themen strategisch planen (Redaktionsplan)
- SEO-Keywords natürlich integrieren
- Textlänge der Suchabsicht anpassen
- Visuelle Elemente gezielt einsetzen
- Artikel von Headline bis Verlinkung strukturiert aufbauen
- Blog aktiv bewerben: Newsletter, Social Media, E-Mail-Signatur
Ihr Ziel: Nicht technische Perfektion – sondern begeisterte Leser.
12. Sie können oder möchten nicht selbst schreiben
Erzählen Sie einfach mir
- worin Sie besonders sind
- ihre einzigartigen Geschichten
- von Ihren Leuchtturm-Projekten
Ganz nach Ihrem Wunsch unterstütze ich Sie bei der Themenfindung, Keyword-Recherche, beim Führen des Redaktionsplans und natürlich auch beim Schreiben: zuhörend, mitdenkend und professionell. Für Sie wird es so einfach sein, wie wenn Sie am Stammtisch Ihre Anekdoten erzählen.
Mehr erfahren Sie bei einem kostenlosen Beratungsgespräch
Haben Sie Fragen zum Beitrag oder wünschen Sie Ergänzungen? Ich freue mich auf Ihren Kommentar.
Ihre Karin Sprecher
Ihr Feedback ist uns wichtig
Was halten Sie von diesem Blogartikel? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!