Unternehmensblog:
7 Gründe & Schritt-für-Schritt-Anleitung
Februar 2025
Lesezeit: 7 Min

Das ist er: Der perfekte Mitarbeiter! Nie krank, arbeitet 24/7, macht keinen Urlaub und gewinnt das Vertrauen Ihrer Zielgruppen auch dann, wenn Sie längst Feierabend haben. Der Unternehmensblog.
Bonus: Google liebt ihn 😊.

1. Was ist ein Unternehmensblog?
Ein Unternehmensblog (auch Corporate Blog, Businessblog oder Firmenblog genannt) ist für KMU ein mächtiges PR- und Marketingtool, in dem Sie regelmässig relevante Inhalte wie Fachartikel, Neuigkeiten oder Brancheneinblicke veröffentlichen.

Er dient als digitales Sprachrohr Ihres Unternehmens und verbindet Marketing, Kommunikation und Kundenservice auf einer Plattform. Kurz, wo Sie und Ihre Mitarbeitenden aus dem Nähkästchen plaudern, um Beziehungen mit neuen und bestehenden Kundinnen und Kunden aufzubauen und zu pflegen.
2. Mit einem Blog zeigen Sie Qualität
«Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt!» Das würden Sie unterschreiben? Als bloggendes KMU zeigen Sie Ihren Zielgruppen, warum das so ist und warum Ihre Leistungen Applaus verdienen. Sie faszinieren mit Wichtigem von Ihrer Arbeit, fesseln mit Einblicken «behind the scenes» und präsentieren Mitarbeitende mit Herz und Gesicht.

Von Mondholz und anderen Markenbotschaften
Ein Unternehmensblog ist ein Zuhause für alle Themen, die Ihren Zielgruppen wichtig sind. Sie können
- über die Gründe aufklären, warum Sie etwas tun (beispielsweise, warum ein Schreinerunternehmen auf Mondholz setzt),
- Ihren Standpunkt vertreten,
- beim Lösen von Problemen helfen,
- mit Geschichten unterhalten
- und mit gutem Rat unterstützen.
Mit alledem rücken Sie Ihre Marke ins rechte Licht. Sie sprechen Wort für Wort in Ihrer Haltung und mit Ihrer Stimme zu den an Ihrem Business interessierten Menschen.
Tipp für die Praxis:
Starten Sie mit einem Blick hinter die Kulissen: Stellen Sie Ihr Team vor oder zeigen Sie, wie ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aussieht. Das ist authentisch und macht neugierig auf mehr.
3. 7 Gründe für einen Unternehmensblog
3.1: Wer gibt, gewinnt!
Als KMU dürfen Sie sich heutzutage gerne mit den Eigenschaften eines guten Freundes hervortun. Teilen Sie Ihr Branchenwissen – und dies gratis, fördern Sie den Vertrauensaufbau und die Beziehung zu Ihren Kundinnen und Kunden.

3.2: Blogs und Social Media - zwei Player im gleichen Team
Verknüpfen Sie Blogartikel mit Ihren Social-Media-Aktivitäten, werden diese zu einer attraktiven Ergänzung zu Status-Updates, Meinungsumfragen etc. Mit Traffic aus Kommentaren, Likes oder Teilen der Posts erreicht Ihr Unternehmen mehr Sichtbarkeit. Sie zeichnen sich auch in den Social Media durch Klasse aus!
3.3: Die Inhalte gehören Ihnen allein
Blogartikel gehören zu den sogenannten «Owned Media», was bedeutet, Sie behalten die volle Kontrolle. Sie entscheiden über das Design und über die Art und Weise, wie Sie mit Ihrer Kundschaft sprechen. Zudem werden eigene Inhalte als glaubwürdiger wahrgenommen als Inhalte, die Sie in «Paid Media» (Werbeanzeigen) ausspielen. Ihr Blog unterliegt nicht den Launen der Social-Media-Betreibenden, wenn diese wieder mal die Regeln oder den Algorithmus ändern.
3.4: Blogs können Reichweiten-Booster sein
Kontinuierlich veröffentlichte, suchmaschinenoptimiert geschriebene Blogartikel bringen Menschen dazu, bei Ihnen hereinzuschauen. Je mehr Besucher:innen Ihre Website registriert, desto besser werden Sie bei Google und Co. gefunden. Ihre Reichweite bekommt Rückenwind.
Aber Achtung: Im B2B-Bereich (Geschäft-zu-Geschäft) kann es je nach Thema und Nische schwieriger sein, eine hohe Reichweite aufzubauen, da die Themen oft spezifischer und die Zielgruppe entsprechend kleiner sind. Da setzen Sie auf die vertiefte Kundenbeziehung.
3.5: Aus anonymen Besuchenden werden Kontakte (Leads)
Sie sind Elektrotechniker:in und bieten ein Download-PDF über Mini-Solaranlagen an? Sie laden als Software-Entwickler:in zum Anmelden für eine Gratis-Demoversion ein? Perfekt! Solche Leckerbissen sorgen dafür, dass Website-Besuchende Ihnen die Kontaktdaten schenken, woraufhin Sie diese gezielt ansprechen können. Wichtig ist, dass jeder Blogartikel eine klare Handlungsaufforderung enthält, die Ihre Leser:innen zu der gewünschten Aktion führt: ein Download, eine Anmeldung oder eine Kontaktaufnahme.
3.6: Sie werden zur sichtbaren Autorität
Haben Sie sich spezialisiert? Dann schlägt Ihre grosse Stunde mit dem Corporate Blog. Mit fundierten Beiträgen etablieren Sie sich als Autorität im Netz. Es ist gut möglich, dass Sie dabei selbst grosse Unternehmen überholen. Durch gezeigtes Fachwissen in Ihrer Nische werden Sie zur ersten Anlaufstelle für spezifische Suchanfragen.
3.7: Bloggen verwandelt Ihr Marketing vom «Suchen» zum «Gefunden-Werden»
Wenn Sie strategisch richtig bloggen, bringen Sie mit relevanten Inhalten qualifizierte Interessent:innen auf Ihre Website. Das kann Ihnen neue Aufträge verschaffen, ohne dass Sie Klinken putzen müssen. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten Sie Ihre Inhalte aber regelmässig aktualisieren und an neue SEO-Trends anpassen.
Quick-Win
Die Menschen von heute scannen Websites im Schnelldurchlauf. Umso wichtiger ist qualitativ hochwertiger Inhalt. Denn auch Menschen ohne Lesegeduld interessieren sich dafür, wie Unternehmen ticken, welche Erfahrungen gesammelt worden sind und welche Standpunkte vertreten werden. Mit einem Corporate Blog zeigen Sie Ihren Zielgruppe Ihr Warum und die Menschen dahinter. So verbinden Sie Besuchende aller Altersklassen mit sich und Ihrem Unternehmen. Nicht zu vergessen – ein Corporate Blog kann helfen, Ihre Akquisekosten zu senken.
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4. Erfahrungsbericht aus der Praxis
Ein Gartenbauunternehmen im Berner Oberland wollte online besser gefunden werden. Keine leichte Aufgabe, denn viele Mitbewerbende kämpfen mit den gleichen Keywords um die vorderen Plätze bei den Suchmaschinen. Auf Empfehlung eines Marketing-Beraters entschied es sich für einen Corporate Blog.

Weil es seine Zeit aber für das Kerngeschäft und nicht fürs Schreiben nutzen wollte, holte es sich Unterstützung. Meine Aufgabe: Den Blog mit Leben füllen. Ich portraitierte das Team, schrieb Geschichten über besondere Pflanzen, teilte wertvolle Gartenpflege-Tipps und berichtete über saisonale Highlights sowie Firmenevents.
Die Ergebnisse sprechen für sich:
- Die Keywords, mit denen es bei Google rankt, haben sich deutlich erhöht
- Der Umsatz im Pflanzenverkauf ist spürbar gestiegen
- Die Website bleibt dynamisch
- Die inhaltliche Auseinandersetzung schärft die Positionierung
- Neue Mitarbeitende wurden durch den Blog auf das Unternehmen aufmerksam
Somit hat sich der Unternehmensblog für das Unternehmen zu einem wertvollen Baustein für den Geschäftserfolg entwickelt.
5. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erstellen eines Unternehmensblogs
Sie haben nun Lust bekommen, Ihren eigenen Unternehmensblog zu starten? Dann empfehle ich Ihnen folgendes Vorgehen, damit jeder Text Ihr volles Potenzial ausschöpft.

5.1. Definieren Sie Ihre Ziele
Ziele geben Ihrem Blog die richtige Richtung und machen den Erfolg messbar. Sie helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
Alle Ziele, die Sie erreichen wollen, definieren Sie möglichst genau mithilfe von Schlüsselkennzahlen, im digitalen Marketing KPI (Key Performance Indicators) genannt. Wichtig bei der Auswahl der KPIs ist, dass diese im für Sie relevanten Kontext stehen. Eine Zahl allein widerspiegelt nicht die Rahmenbedingungen Ihres KMU.
Typische Ziele und deren KPI:
Ziel |
Kennzahl (KPI) |
Organisches Suchmaschinen-Ranking verbessern |
|
Nutzerverhalten optimieren |
|
Bestehende Kundenbeziehungen vertiefen |
|
Markenwahrnehmung verbessern |
|
Qualifizierte Kontakte (Leads) generieren |
Erinnern Sie sich an das Beispiel bei Grund #5? Dort wären es die
|
Umsatz steigern |
|
Neue Mitarbeitende anziehen |
|
Wichtig: Geben Sie Ihrem Blog für das Erreichen der Ziele Zeit. Der Unternehmensblog ist kein Sprinter, sondern ein Dauerläufer in Ihrem Online-Marketing. Die Häufigkeit Ihrer Blogaktivitäten nimmt Einfluss auf den Erfolg. Wer jährlich nur einmal bloggt, muss länger warten als jemand, der monatlich ein Hallo in seiner Branche platziert.
5.2. Finden Sie Themen mit Relevanz
Die Themen, über die Sie bloggen wollen, müssen auf jeden Fall zu Ihrem Unternehmen passen. Zudem kann es hilfreich sein, sich an den Trends zu orientieren, die bei Ihrem Zielpublikum gerade hoch im Kurs sind. Als Quellen dienen Gespräche mit Kundinnen und Kunden, aber auch Rückmeldungen von Verkaufs- und Kundendienstberatenden. Ausserdem können Foren, Netzwerke, Diskussionen auf LinkedIn und Facebookgruppen wahre Ideenschmieden sein.
Beispiel:
Nehmen wir an, Sie betreiben ein Innenarchitekturbüro mit Fokus auf nachhaltige Bürogestaltung. Mögliche Themen wären hier:
- Nachhaltiges Design
- Ergonomie am Arbeitsplatz
- Raumkonzepte
- Materialien und Möbel
- Wohlbefinden im Büro
Richtig spannend wird es dann, wenn Sie Ihre Leuchtturm-Projekte strahlen lassen. Damit schaffen Sie Vertrauen und zeigen Ihre Lösungskompetenz.
5.3. Erstellen Sie einen Redaktionsplan
Damit Ihr Blog nicht im Alltagsgeschäft untergeht, planen Sie ihn strategisch. Mit einem Redaktionsplan bestimmen Sie, wie oft Sie bloggen möchten und in welcher Form Ihre Einträge gestaltet sein sollen. Definieren Sie pro Blogeintrag:
- das Thema
- das Erscheinungsdatum mit Verlaufsplan
- den Grund für den Eintrag
- die Art des Eintrags (Text, Anleitung, Sammelsurium hilfreicher Links etc.)
- die Quellen (interne Broschüren, externe Broschüren, Websites, Interviewpartner etc.)
- zusätzliche Inhalte (Content), z.B. in Form von Videos, Downloads, Anleitungen etc.
- Verantwortlichkeiten
- allgemeine Anmerkungen
5.4. Schreiben Sie einen Blogartikel für Menschen und Suchmaschinen
Dafür müssen Ihre Texte nicht perfekt sein. Hauptsache ist, der Inhalt ist nützlich und interessant für Ihre Bezugsgruppen.
- Bevor Sie beginnen, starten Sie eine Keywordrecherche. Ich nutze dafür gern den Keyword-Planer von Google (kostenlos) oder das SISTRIX-SEO-Tool (kostenpflichtig). Wenn Sie den Begriff «SEO-Tools» bei den Suchmaschinen eingeben, erhalten Sie eine grosse Auswahl an möglichen Helfern.
- Basierend auf den für Sie wichtigsten Keywords überlegen Sie sich nun einen spannenden Titel. Inspirationen finden Sie wiederum in den Suchmaschinen, wenn Sie Ihren Titel als Suchbegriff eingeben. Je nach Thema können auch Pinterest oder Websites von Bücherversandhändlern hilfreich sein.
- Skizzieren Sie nun das Konzept und die Kernaussage Ihres Blogartikels: Was soll Ihr Eintrag bewirken? Was werden die Bezugsgruppen nach dem Lesen besser verstehen oder können?
- Dann schreiben Sie drauflos – in Ihrer eigenen authentischen Sprache, und bauen Sie dabei die Keywords ein (im Haupttitel, wenn’s passt in den Zwischentiteln und sinnvoll gestreut im laufenden Text). Schalten Sie beim ersten Schreiben den inneren Kritiker aus. Das Feinschleifen des Textes erfolgt in einer zweiten, dritten, vielleicht vierten Phase.
- Für noch mehr Tiefgang:
- Verlinken Sie passende eigene und externe Artikel
- Fügen Sie bei längeren Texten ein Inhaltsverzeichnis ein
- Schliessen Sie sie mit einer klaren Handlungsaufforderung oder Leseempfehlung für weitere Artikel
5.5. Strukturieren Sie klar
Ein häufiger Fehler beim Schreiben von Blogartikeln: Die Gedanken sprudeln einfach drauflos – ohne roten Faden. Ihr Businessblog braucht jedoch eine durchdachte Struktur.
Achten Sie deshalb auf:
- einen logischen Aufbau
- aussagekräftige Überschriften
- fokussierte Argumentationen ohne Wiederholungen
- prägnante Formulierungen mit so wenig Füllwörtern wie möglich
Die ideale Länge Ihrer Blogtexte richtet sich nach Thema und Zielgruppe. Für schnelle Updates oder News eignen sich Kurzartikel mit 300-500 Wörtern. Fachtexte und ausführliche Anleitungen können dagegen 1000-1500 Wörter umfassen.
Tipp für die Praxis:
Tipp für die Praxis: Bleiben Sie bei Fachartikeln sachlich-professionell. Bei anderen Einträgen dürfen Sie gerne unterhaltend oder emotional sein. Es muss sich einfach die Waage halten und immer zu Ihrem Unternehmen passen.
6. Fazit
Ein Unternehmensblog ist der direkte Draht zu Ihren Zielgruppen. Sie nutzen die Chance, sich Interessent:innen sowie Kunden und Kundinnen aller Façons authentisch, informativ und nahbar zu zeigen. Ob zur Stärkung Ihrer Marke, zur Generierung von Leads oder zur Verbesserung der Beziehungen: Bloggen ist immer noch ein vielseitiger und unverzichtbarer Bestandteil moderner Unternehmenskommunikation.

7. Sie können oder möchten nicht selbst schreiben?
Erzählen Sie einfach mir
- worin Sie besonders sind
- ihre einzigartigen Geschichten
- von Ihren Leuchtturm-Projekten

Ganz nach Ihrem Wunsch unterstütze ich Sie bei der Themenfindung, Keyword-Recherche, beim Führen des Redaktionsplans und natürlich auch beim Schreiben: zuhörend, mitdenkend und professionell. Für Sie wird es so einfach sein, wie wenn Sie am Stammtisch Ihre Anekdoten erzählen.
Mehr erfahren Sie bei einem kostenlosen Beratungsgespräch.
Ihre Karin Sprecher
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Fotos: Petra Gerber https://www.petragerber.ch/