Webseite-Texte schreiben:
Guide mit Anleitung & Tipps für KMU
März 2025
Lesezeit: 15 Min

Hand aufs Herz: Sie möchten Website-Texte schreiben, die zünden – und das aus gutem Grund! Mit Texten, die für Suchmaschinen und Menschen einzigartig sind, wird Ihr Angebot im Internet besser gefunden, geklickt und gekauft.
In diesem Guide zeige ich Ihnen:
- Die Grundprinzipien überzeugender Website-Texte
- Wie Sie die Balance zwischen SEO und Lesefreundlichkeit finden
- Tipps und Tools, die Ihre Arbeit erleichtern
- Praktische Techniken für mehr Aktivität durch die Besuchenden und bessere Rankings
- Bewährte Methoden zur Optimierung Ihrer Texte
- Die Bedeutung des Content Marketings fürs Texten
- Warum geschlechtergerechte Sprache heute bedacht werden muss
- Wie Sie den Erfolg Ihrer Arbeit messen
Bereit? Los geht’s!

1. Gut geschriebene Website-Texte: Warum Sie sie brauchen
«Texte im Internet liest doch sowieso niemand» – diesen Satz haben Sie bestimmt auch schon gehört. Ja, da ist was dran. Dennoch widerspiegelt er nur einen Teil der Wahrheit: Website-Besuchende lesen sehr wohl – nur eben anders als auf Papier.

Menschen lesen Online-Texte selektiv und ihr Geduldsfaden ist kurz. Sie picken heraus, was sie interessiert. Und genau hier liegt Ihre Chance! Wenn Sie Ihre Website-Texte clever aufbauen, ziehen Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe magnetisch an. Mehr noch: Sie führen sie genau dahin, wo Sie sie haben möchten – zum Kontaktformular, zum Shop oder zur Anfrage.
1.1 Wer schreibt Ihre Website-Texte?
Sie als Chef:in am Sonntagnachmittag, während die Familie auf Erkundungstour ist? Sie als Projektleiter:in, weil Sie so «mal eben schnell» die Produkteseiten auf Vordermann bringen sollen? Oder Sie als Marketingverantwortliche:r nebst einer To-do-Liste ohne Ende?
Meine Erfahrung aus den Unternehmen zeigt: Zwischen Meetings, Deadlines und dem Tagesgeschäft bleibt kaum Zeit für durchdachte Texte, die Google und Ihre Kundschaft begeistern. Wenn Ihre Website wie eine Mitarbeiterin für Sie arbeiten soll, wird sich das früher oder später rächen.
1.2 Es braucht Texte in kurzer und langer Form
Klar, Videos und Infografiken sind super. Aber Schriftsprache ist immer noch der zentrale Darstellungsmodus auf Websites. Die Kunst liegt darin, zu wissen, wann Sie auf den Punkt kommen müssen und wo Sie in die Tiefe gehen dürfen. Oder kurz: Die Mischung macht's!
2. Die Website-Form: ein- oder mehrseitig?
Websites können unterschiedlich aufgebaut sein. Manche vereinen alle Inhalte auf einer einzigen Seite, andere verteilen sie über mehrere, hierarchisch geordnete Ebenen. Im Folgenden stelle ich Ihnen zwei verbreitete Varianten vor: den modernen Onepager und die klassische mehrseitige Website.

2.1 Onepager/einseitige Website
Auf einem Onepager finden Besucher:innen alles Wichtige zu Ihrem Angebot. Diese Website-Form empfiehlt sich dann, wenn Inhalte modern, übersichtlich und direkt auf den Punkt präsentiert werden sollen. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste zuerst. Es kann sinnvoll sein, wenn Sie schon kurz nach der Einleitung eine erste Call-to-Action (Reaktionsmöglichkeit) setzen.
Hauptmerkmale:
- Alle Inhalte auf einer Seite
- Scrollbar von oben nach unten
- Navigationspunkte springen zu Abschnitten
- Reaktionsfähiges Design für mobile Geräte
Typischer Aufbau:
- Kopfbereich
- Leistungen / Produkte
- Vorteile / besondere Merkmale
- Über uns
- Team / Geschichte
- Kontakt / Call-to-Action
Ideal für:
- Start-ups
- Produktvorstellungen
- Portfolios
- Events / Konferenzen
- Kleine Unternehmen
Vorteile:
- Einfache Navigation
- Klare (Story-)Struktur
- Mobile-freundlich
- Schnell umsetzbar
Nachteile:
- Begrenzte Inhalte
- Geringes SEO-Potenzial (SEO = Search Engine Optimization/Suchmaschinenoptimierung)
- Lange Ladezeit möglich (verschlechtert das SEO-Ranking)
2.2 Mehrseitige Websites mit hierarchischer Struktur
Hierarchisch aufgebaute Websites ordnen Inhalte in spezifische Register mit logischen Ebenen. Ganz oben finden sich die Hauptthemen, darunter die passenden Unterordner. Beim Texten müssen Sie sich pro Ebene und Seite klar sein, was Ihre Zielgruppen in diesem Bereich erwarten. Damit Interessentinnen und Interessenten schnell finden, was sie suchen, gehören die wichtigsten Inhalte stets in das oberste Viertel.
Hauptmerkmale:
- Klare Gliederung von der Startseite bis zu Unterseiten
- Logische Navigation von allgemeinen zu speziellen Inhalten
- Übersichtliche Menüführung
Typischer Aufbau:
- Hauptebene (Level 1)
- Startseite
- Hauptkategorien
- Unterebenen (Level 2)
- Unterkategorien
- Themenbereiche
- Detailebenen (Level 3+)
- Einzelne Artikel
- Spezifische Informationen
Vorteile:
- Bessere Orientierung für Besuchende
- Suchmaschinenfreundlich
- Einfache Wartung und Erweiterung
- Klare Informationsarchitektur
Nachteile:
- Komplexere Entwicklung
- Mehr Klicks bis zum Ziel
- Höherer Pflegeaufwand
Empfohlen für:
- Websites für kleine bis grosse Unternehmen
- Online-Shops
- Informationsportale
Quick-Win:
Die Website ist das digitale Zuhause des Content Marketings. Content Marketing ist die strategische Bereitstellung wertvoller, relevanter Inhalte für eine definierte Zielgruppe, um sie zu informieren, zu unterhalten und langfristig als Kundschaft zu gewinnen – ohne direkt zu verkaufen. Sie können Blog, Newsletter und Social Media miteinander verknüpfen, Downloads anbieten und dabei E-Mail-Adressen sammeln, Videos oder Podcasts einbinden und dabei Ihr spezifisches Fachwissen teilen.
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3. Die Hauptakteure einer Website
Jede Website lebt von verschiedenen Akteuren – den unterschiedlichen Seitentypen. Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, sollten Sie wissen, welche Rolle jede Seite spielt.
Die wichtigsten sind:

- die Startseite
- Dienstleistungsseiten
- Produkteseiten
- Landingpages
- die «Über uns»-Seite
- Unterhaltungs- und Ratgeberseiten (Blog)
Quick-Win:
Website oder Homepage? Eine Website ist Ihr kompletter Internetauftritt – von der ersten bis zur letzten Seite, mit allem, was dazugehört. Das können wenige oder auch hunderte Seiten sein. Bei «Homepage» wird's interessant: Fachleute meinen damit nur die Startseite – also die erste Seite, die erscheint, wenn jemand Ihre Web-Adresse (www.ihre-firma.ch) eingibt. Im Alltag wird «Homepage» aber oft als Synonym für die komplette Website verwendet.
3.1 Die Websitetypen im Überblick
Startseite
Was bekomme ich hier? Was bringt mir das? Warum sollte ich hier bleiben? Diese Fragen muss eine Startseite auf den ersten Blick beantworten. Im schnelllebigen Zeitalter von Social Media bedeutet auf den ersten Blick innerhalb von 3 bis 5 Sekunden. Jemand, der zum ersten Mal auf Ihre Website kommt, möchte nicht wissen, wer Sie sind, sondern was Sie für ihn oder sie tun können. Zeigen Sie, wie Sie Probleme lösen, bieten Sie Orientierung und konzentrieren Sie sich dabei auf das Wesentliche.
Tipp für die Praxis:
Platzieren Sie Ihre wichtigste Kernkompetenz oder Ihr Warum gleich zu Beginn. Bei von mir getexteten Websites steht diese Information oft im Headerbild.
Dienstleistungsseiten
Hier geht's ans Eingemachte: Auf Ihren Dienstleistungsseiten zeigen Sie, was Sie draufhaben. Keine Sorge – Sie müssen Ihre Expertisen, Prozesse und Mehrwerte nicht in drei Sätzen zusammenfassen. Denn die gute Nachricht ist: Wer diese Seiten besucht, ist an Ihrem Angebot bereits interessiert. Ihre Besuchenden nehmen sich beim Lesen Zeit – geschätzt 45 bis 60 Sekunden. Das klingt nach wenig? Ist im Internet aber eine halbe Ewigkeit.
Landingpages
Die Landingpage nimmt bei Website-Texten eine Sonderrolle ein: Sie verfolgt ein einziges, klar definiertes Ziel. Das kann sein:
- Die Anmeldung für ein Event
- Der Kauf eines Produkts
- Die Kontaktaufnahme mit einem Mitarbeitenden
Alle Elemente der Landingpage führen die Besuchenden Schritt für Schritt zu dieser gewünschten Aktion (Call-to-Action). Die Texte müssen dabei prägnant und überzeugend sein. Anders als bei regulären Websites sollten Landingpages keine weiterführenden Links enthalten – diese würden Interessent:innen von der gewünschten Aktion ablenken.
Tipp für die Praxis:
Nutzen Sie das Prinzip der umgekehrten Pyramide – die wichtigste Information gehört an den Anfang. Der Rest folgt in absteigender Wichtigkeit.
«Über uns»-Seite
Wer steckt eigentlich hinter dem Ganzen? Diese Frage stellen sich Ihre Website-Besuchenden garantiert. Zeigen Sie auf der «Über uns»-Seite, was Sie ausmacht: Ihre Story, die wichtigsten Meilensteine, wofür Sie stehen und wer mit anpackt. Hier dürfen Sie persönlich sein! Erzählen Sie kurzweilig und echt von sich – das kommt an.
Tipp für die Praxis:
Aktualisieren Sie Ihre «Über uns»-Seite regelmässig. Neue Teammitglieder, wichtige Meilensteine oder aktuelle Auszeichnungen halten die Seite lebendig.
Unterhaltungs- und Ratgeberseiten (Blog)
Meine persönlichen Website-Favoriten sind Unterhaltungs- und Ratgeberseiten, die sich in einem Blog sammeln. Denn Wissen teilen zahlt sich aus. Schreiben Sie hier wie ein Journalist. Was bedeutet, dass Sie mit redaktionell aufbereiteten Texten echte Hilfe leisten und auf Eigenwerbung verzichten. Mit jedem hilfreichen Artikel gewinnen Sie das Vertrauen Ihrer Leserschaft. Und wenn Sie Ihre Texte auch für Suchmaschinen optimieren, werden Sie von den Menschen, die nach Ihren Lösungen suchen, besser gefunden.
Tipp für die Praxis:
Nehmen Sie Ihre Besucherin, Ihren Besucher an die Hand. Klare Überschriften, kurze Absätze und Zwischenüberschriften machen Ihre Texte verdaulich. Bieten Sie am Ende eine Call-to-Action und/oder Kommentarfunktion an.
4. So schreiben Sie Texte für Ihre eigene Webseite
4.1 Legen Sie das Fundament
Auch wenn Sie am Anfang Schmetterlinge im Bauch haben – gute Website-Texte brauchen mehr als Begeisterung. Sie benötigen eine durchdachte Planung, das ist ganz ähnlich wie beim Hausbau. Beantworten Sie sich folgende Fragen, bevor Sie den ersten Satz schreiben:

Unternehmen/Organisation:
- Was tun Sie bzw. was bieten Sie an?
- Was können Sie am besten bzw. was machen Sie am liebsten?
- Was macht die Zusammenarbeit mit Ihnen interessant?
- Wie sehen Ihre Prozesse aus?
- Soziale Engagements, die Sie erwähnen möchten?
Zielgruppen:
- Wer sind Ihre Zielgruppen?
- Welche Fragen stellen sie?
- Welche Bedürfnisse und Probleme haben sie?
Angebot:
- Ihre Angebote?
- Für wen ist das jeweilige Angebot?
- Worin unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz?
- Barrierefreiheit: Bieten Sie Lösungen für Menschen mit Behinderung?
Botschaften/Nutzen:
- Welches sind Ihre zentralen Botschaften?
- Welche primären Nutzen hat Ihre Kundschaft?
- Gibt es relevante (Signal-)Wörter?
Sie/Ihr Team:
- Welche Eigenschaften machen Sie aus?
- Warum wählen andere Sie als Partner:in?
- Was treibt Sie an – was ist Ihr Warum?
- Mitgliedschaften?
Geographisches Einzugsgebiet:
- Eine bestimmte Region?
- Schweizweit?
- International?
Tipp für die Praxis:
Bei international ausgerichteten Websites achten Sie darauf, dass Sie auf Ihrer Website alle länderspezifischen rechtlichen Bestimmungen einhalten – wie zum Beispiel die DSGVO für EU-Kunden.
4.2 Website-Inhalt (Content): Heben Sie Ihre Schätze
Besonders wenn das Budget überschaubar ist, lohnt es sich, die eigene Website zum Mittelpunkt des digitalen Marketings zu machen – einem sogenannten Content-Hub. Durchforsten Sie Ihre Ordner und Schubladen nach verborgenen Schätzen. Hier eine Übersicht möglicher Content-Formate, die Sie bei sich entdecken könnten.
Visuell:
- Fotos/Bilder
- Infografiken
- Illustrationen
- Animationen
- Videos
- 360°-Aufnahmen
Audio:
- Podcasts
- Audiobeiträge
- Soundeffekte
- Hintergrundmusik
Tools:
- FAQ-Bereiche
- Live-Streams
- Community-Bereiche
Interaktiv:
- Newsletter
- Webinare
- Formulare
- Quiz/Tests
- Rechner/Kalkulatoren
- Konfiguratoren
- Interaktive Karten
- Umfragen
- Spiele
Downloads:
- PDFs
- Checklisten
- Whitepaper
- E-Books
- Vorlagen
- Anleitungen
- Präsentationen
Welche Konsequenzen hat ein Content-Mix auf das Schreiben von Website-Texten? Der Text muss nicht mehr alles alleine tragen. Erklärungen werden ausgelagert, wodurch sich die Textmenge reduziert. Somit rückt ein neues Textformat in den Fokus: der Mikrotext.
Mikrotexte
Je weniger Worte, desto besser! Das trifft den Kern bei den Mikrotexten. Mikrotexte sind die kleinen, aber wichtigen Textelemente, welche die Besucherin, den Besucher durch Ihre Website führen:
- Navigationspunkte
- Buttons
- Formularfelder
- Fehlermeldungen
- Bestätigungen
- Links
Demnach müssen sie präzise, eindeutig und handlungsorientiert sein. Gute Mikrotexte machen sofort klar, was passiert, wenn man klickt.
4.3 Inhalte verorten
Nach der Fragerunde finden Sie sich vermutlich in einem bunten Durcheinander wieder – und das ist gut so. Es zeigt, dass Sie tief in Ihr Unternehmen eingetaucht sind: in Ihre Angebote, Ihre Philosophie, Ihre Unternehmenspolitik.
Jetzt gilt es, die gesammelten Informationen und Botschaften sinnvoll den einzelnen Seiten zuzuordnen. Ich arbeite dafür gerne mit Lucidchart, einem webbasierten Tool für übersichtliche Diagramme.
Notieren Sie dabei für jede Seite das konkrete Ziel. Ist es
- Informieren?
- Emotionen wecken?
- Verkaufen?
- Unterhalten?
Denken Sie wie Ihre Nutzer:innen – Tipps für gute User Experience
User Experience (UX), bedeutet, digitale Angebote aus Sicht der Nutzer:innen zu entwickeln. Bei UX-Texten geht es also darum, die Bedürfnisse und Erwartungen der Besucher:innen in den Vordergrund zu stellen. Von der Navigation bis zur Textgestaltung – alles richtet sich nach dem typischen Verhalten im Internet.
Websites werden meist nur kurz überflogen. Platzieren Sie deshalb Standard-Texte genau dort, wo sie erwartet werden. Diese Erwartungskonformität macht Ihre Website intuitiv bedienbar. Ihre Besucherin, Ihr Besucher findet sich schnell zurecht und spart Zeit beim Suchen.
Eine positive User Experience resultiert in einer höheren Zufriedenheit und kann die Konversationsrate steigern. Also den Anteil der Nutzer:innen, die eine Aktion im Verhältnis zur Gesamtzahl der Besucher:innen durchführen.
Klingelt kompliziert? Im Grunde heisst es nur: Machen Sie es Ihren Besucher:innen so einfach, dass sie gar nicht merken, wie schlau Sie alles geplant haben.
Tipps zur Strukturierung
- Das Wichtigste zuerst
Welche Informationen sind für Ihre Besucher:innen zentral? Stellen Sie die Kernbotschaften an den Anfang. Das ist im Internet besonders wichtig, wo Interessent:innen zunächst nur die Seite überfliegen und nach interessanten Punkten suchen. Wenn Ihr Zielkunde, Ihre Zielkundin bei der Hauptaussage hängenbleibt, liest er oder sie auch die Details.
- Überschrift, Zwischenüberschriften (H1 bis H6)
Prägnante Überschriften geben Ihrem Text Struktur und halten Lesende auf Kurs. Denken Sie an Schlagzeilen, die neugierig machen und Orientierung bieten. Nutzen Sie diese Orientierungspunkte, um Keywords unaufdringlich und natürlich einzubinden.
- Espresso-Sätze
Streichen Sie bedeutungslose Füllwörter. Kurze Sätze werden besser aufgenommen und sind leichter zu verstehen. Dennoch darf zur stilistischen Abwechslung ein Satz mal länger sein.
- Lebendige Texte
Aktive Verben und bildhafte Ausdrücke sind das Blut in den Adern Ihres Textes. Ein Wechsel aus kurzen und längeren Sätzen bestimmt den Puls. Am besten schreiben Sie so, wie Sie auch sprechen würden. Mit dem Herz auf der Zunge, frei und geradeheraus.
- Kurze Absätze
Häppchen statt Heuballen: Servieren Sie Ihre Absätze in 3–5 Zeilen. Das macht Ihre Texte leicht verdaulich – egal ob auf dem Desktop, Smartphone oder Tablet.
- Weissraum für die Augen
Gönnen Sie Ihren Texten Freiräume. Grosszügige Abstände zwischen den Absätzen machen das Lesen am Bildschirm leichter. Dadurch erfassen Ihre Leser:innen den Text besser – im Internet besonders wichtig, da Bildschirm-Lesen dreimal mehr ermüdet als das Lesen auf Papier.
- Fett markierte Wörter
Setzen Sie wichtige Begriffe im Fliesstext gezielt fett. Das schafft Orientierung für Eilige und lenkt den Blick auf die Kernbotschaften. Aber Vorsicht: Weniger ist mehr – zu viele Hervorhebungen können verwirren.
- Visuelle Marker
Mit Aufzählungszeichen, Bullet Points oder Icons erkennen Besuchende Ihre wichtigen Kernaussagen blitzschnell. Statt langer Textblöcke präsentieren Sie klare, übersichtliche Facts.
- Rahmen mit Wirkung
Angebote einrahmen, Infos einboxen, Zitate einfassen: Kästen heben Wichtiges hervor, lenken den Blick und schaffen klare Strukturen – wie die Eselsohren in Ihrem Lieblingsbuch.
- Content clever mixen
Text meets Video, Infografik trifft Podcast: Präsentieren Sie sich vielfältig, bleiben Ihre Besuchenden dabei. Textwüsten haben keine Chance.
- Handlungsaufforderungen
Was ist das Ziel der zu textenden Website? Verkaufen, Kontakt erhalten, Newsletter-Einträge? Mit klaren Buttons und aktivierenden Formulierungen führen Sie Ihre Besucherin, Ihren Besucher direkt zur Aktion.
- Verlinkungen
Links verbinden Inhalte wie Brücken und erleichtern sowohl Suchenden als auch Suchmaschinen die Navigation. Sie zeigen Suchmaschinen-Crawlern den Weg zu neuen oder relevanten Seiten, so dass diese leichter gefunden werden.
Tipp für die Praxis:
Gestalten Sie Ihre Texte barrierefrei. Verwenden Sie gut lesbare Schriftgrössen und ausreichend Kontraste. Achten Sie auf eine klare Textstruktur und verständliche Sprache. Das hilft nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern verbessert die Lesbarkeit für alle Nutzer:innen.
4.4 Keywords und SEO/Suchmaschinenoptimierung
Keywords fürs Upgrade in den Suchmaschinen
Für erfolgreiche Website-Texte brauchen Sie die richtigen Keywords. Diese zu kennen ist das eine – wichtiger ist zu verstehen, mit welcher Absicht Nutzer:innen suchen. Das SEO-Tool SISTRIX unterscheidet
- Know -> Wissen: User:innen möchten mehr über ein Thema erfahren
- Do -> Aktion: Interessent:innen möchten ein Ziel erreichen oder eine Aktion ausführen
- Visit -> Besuchen: Nutzer:innen möchten ein physisches Geschäft finden
- Website -> spezielle Suche: Besucher:innen suchen hierfür ein physisches Geschäft oft mit dem Markennamen
Da Google bei vielen Suchanfragen direkt Antworten liefert, lohnt es sich, das tatsächliche Klickpotenzial eines Keywords mit Tools wie dem oben erwähnten SISTRIX oder dem Keyword-Planner von Google zu überprüfen. So können Sie besser einschätzen, welche Keywords wirklich Traffic bringen.
Weitere Quellen für die Keywordsuche sind www.keywordtool.io, https://www.semrush.com oder www.kwfinder.com.
Tipp für die Praxis:
Analysieren Sie die Begriffswelt Ihrer Konkurrenz. Welche Wörter tauchen dort oft auf? Mit welchen Themen haben sie Erfolg? Das beschleunigt Ihre Keywordsuche.
Jede Seite einer Website sollte sich eigenständig auf ein Thema konzentrieren. Definieren Sie deshalb für jede Seite ein Keyword-Set, das aus einem Haupt-Keyword und zusätzlichen Neben-Keywords besteht.
Die drei wesentlichen Gruppen:
- Generische Keywords: Sie beschreiben das allgemeine Thema oder die Branche der Website.
- Spezifische Keywords: Diese beziehen sich auf konkrete Produkte, Angebote oder Unterbereiche.
- Marken-Keywords: Das sind Begriffe, die den Namen eines Unternehmens oder Produkte enthalten.
Fundamente der SEO / Suchmaschinenoptimierung
Metatexte sind unsichtbare Textelemente auf einer Webseite, die Suchmaschinen und Nutzer:innen die relevanten Informationen über den Inhalt der Seite geben. Dazu gehören vor allem die URL (Uniform Resource Locator), der Meta-Titel (Title-Tag) und die Meta-Beschreibungen (Meta-Description).
- Die URL ist die konkrete Adresse einer Website im Internet. Demnach ist ihre Benennung für die Auffindbarkeit in den Suchmaschinen zentral. Verwenden Sie, wenn möglich, relevante Keywords – beispielsweise generische Suchbegriffe – und kombinieren Sie diese mit Ihrem Firmennamen oder Ihrer Region.
Beispiel: https://homoeopathie-thun.ch/
- Der Meta-Titel erscheint als klickbarer Link in den Suchergebnissen und sollte mit dem Hauptkeyword prägnant das Thema der Seite wiedergeben. Was manchmal ganz schön herausfordernd ist, weil Sie sich auf 60 Zeichen beschränken sollten.
Beispiel: Cornelia Feldmann | klassische Homöopathie & Coaching | Thun
60 Zeichen, inkl. Leerzeichen
- Die Meta-Beschreibung liefert eine kurze Zusammenfassung (nicht länger als 155 Zeichen) und soll Nutzer:innen dazu animieren, die Seite zu besuchen. Binden Sie auch hier das Hauptkeyword möglichst weit vorne ein.
Beispiel: Seit 2011 Therapeutin für Homöopathie mit kantonal bewilligter Praxis in Amsoldingen bei Thun. Krankenkassenanerkannt. Zudem hypnosystemische Coach.
149 Zeichen, inkl. Leerzeichen
H-Struktur
Die H-Struktur beschreibt die Hierarchie der Überschriften auf einer Webseite und wird mit HTML-Tags wie <h1> bis <h6>definiert. HTML-Tags geben dem Browser Anweisungen, wie Inhalte dargestellt werden sollen, und helfen dabei, die Struktur und Bedeutung der Inhalte zu definieren.
- H1 ist die hierarchisch höchste Überschrift, quasi der Titel der Seite, und sollte das zentrale Thema – mit dem Hauptkeyword möglichst weit vorne gesetzt – klar benennen. Als Regel gilt: den H1-Titel pro Seite nur einmal zu verwenden.
- H2 bis H6 gliedern den Inhalt in sinnvolle Abschnitte und Unterkategorien, wobei H2 die nächste Ebene unter H1 bildet.
Quick-Win:
H-Überschriften sind wie ein Buch aufgebaut. Der H1-Titel ist der Buchtitel, H2 sind die Kapitel und H3–H6 unterteilen die Kapitel weiter.
Local SEO: Vor Ort besser gefunden werden
Führen Sie ein lokales Geschäft? Dann ist Local SEO für Sie unverzichtbar. Denn: Die Hälfte aller Google-Suchen haben einen lokalen Bezug. «Restaurant Bern», «Fitness Thun» oder «Notariat Adelboden»: Menschen suchen gezielt nach Angeboten in ihrer Nähe.
So optimieren Sie Ihre Website für lokale Suchen:
- Google Business Profile: Erstellen und pflegen Sie Ihren kostenlosen Eintrag. Wichtig sind:
-
- Exakte Adresse und Öffnungszeiten
- Aktuelle Fotos von Geschäft/Team
- Regelmässige Posts und Angebote
- Schnelle Reaktion auf Bewertungen
- Lokale Keywords: Verweben Sie Ortsangaben natürlich in Ihre Texte:
-
- Stadt/Region im Title-Tag
- Stadtteile in den Überschriften
- Umgebung in den Texten
- Lokale Ereignisse im Blog
- Lokale Backlinks: Vernetzen Sie sich digital in Ihrer Region:
-
- Gewerbevereine
- Regionale Medien
- Partnerunternehmen
- Veranstaltungen
Tipp für die Praxis:
Ermutigen Sie zufriedene Kund:innen aktiv zu Google-Bewertungen. Positive Rezensionen sind ein starkes Ranking-Signal für lokale Suchen.
4.5 Überzeugende Texte schreiben
Ein guter Text lebt davon, dass er informativ und leicht verständlich ist. Im B2B (Geschäft-zu-Geschäft) werden Sie sich vermutlich an Ihre Zielgruppe richten, während im B2C (Geschäft-zu-Endkunde) das Erstellen von Personas sinnvoll sein kann, um die Ansprache zu schärfen.
Zielgruppe
Eine Zielgruppe entsteht durch das Zusammenspiel wichtiger Merkmale: Die klassische Definition beginnt bei den harten Fakten wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung und Wohnort. Dazu kommen Lebensumstände wie Familienstand, Beruf und soziale Stellung. Verfeinert wird dieses Profil durch Verhaltensmuster beim Konsum, bevorzugte Medien und Freizeitgestaltung. Den letzten Schliff geben die psychologischen Aspekte: Werte, Einstellungen und Lebensstil. Alle diese Puzzleteile ergeben zusammen ein klares Bild der Gruppe, die Sie erreichen möchten.
Achtung: Im B2B-Bereich entscheidet die Chefin, der Chef nicht allein!
Was bedeutet, es gilt, mehrere Personen zu überzeugen. Zu der Entscheidungsgruppe gehören oft
- Geschäftsführende
- Produktionsleitende
- Projektingenieure und Projektingenieurinnen
- Stakeholder
- Ganze Komitees
Versuchen Sie, den Nerv aller zu treffen, indem Sie Textbausteine auf Ihrer Website spezifisch auf die unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse ausrichten.
Persona
Eine Persona ist eine fiktive Person hinter den Zielgruppen-Zahlen. Diese fiktive Person bekommt einen Namen, ein Gesicht, eine Geschichte. Sie ist Teamleiterin Sarah, die zwischen Meetings jongliert, oder Handwerksmeister Thomas, der seine Werkstatt digitalisieren möchte. Die Persona atmet, lebt und trifft Entscheidungen wie ein echter Mensch. Nutzen Sie diese Lebendigkeit, um Ihre Texte genau auf die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche dieser Person auszurichten.
Du oder Sie?
Ob Sie Ihre Zielkundschaft mit Du oder Sie ansprechen, spielt keine Rolle. Wählen Sie die Form, die zu Ihrem Unternehmen passt. Entscheidend ist, dass Ihre Leser und Leserinnen sich direkt angesprochen fühlen und merken, Sie schreiben genau für sie.
Tipp für die Praxis:
Nutzen Sie Fragen im Text. Das macht neugierig, denn die Leser wollen die Antwort wissen.
4.6 Geschlechtergerechte Sprache
Schauen Sie genau hin: Viele Texte atmen noch immer eine rein maskuline Energie. Sie sind dominant in der männlichen Form geschrieben, wetteifern um Aufmerksamkeit und reihen Fakten isoliert aneinander. Studien belegen klar: Solche Texte erreichen Frauen nicht. Doch wer diese Leserschaft ignoriert, kann mehr als die Hälfte des Marktpotenzials verlieren – und damit einen wesentlichen Teil des Verkaufserfolgs.
Geschlechtergerechte Sprache: Der Weg nach vorn
Nutzen Sie diese Erkenntnis als Grundlage für eine respektvolle und inklusive Ansprache. Warum ist sie wichtig?
- Werte und Haltung: Sie zeigen Offenheit und unterstützen eine diversitätssensible Unternehmenskommunikation.
- Modern und zukunftsorientiert: Sie positionieren sich als ein Unternehmen, das gesellschaftliche Entwicklungen aktiv mitgestaltet.
- Attraktiv für Talente: Leiden Sie unter Fachkräftemangel? Geschlechtergerechte Sprache wirkt dem entgegen, da sich qualifizierte Fachkräfte besser angesprochen und wertgeschätzt fühlen.
Geschlechtergerechtes Schreiben – so geht’s
Betten Sie Ihre Botschaften in klare Kontexte ein. Eine persönliche, dialogorientierte Ansprache schafft Vertrauen. Wichtig sind übersichtliche Strukturen und praxisnahe Beispiele.
- Statt technischer Details: Wirkung zeigen
- Statt abstrakter Konzepte: Relevanz vermitteln
- Statt Einzelkämpfertum: Zusammenarbeit betonen
- Statt passiver Wissensvermittlung: aktive Gestaltung
Geschlechtergerechte Schreibvarianten
Doppelnennung: vollständige Paarform (Leserinnen und Leser, jede und jeder)
Verkürzung: mit Schrägstrichvariante (Leser/in)
Verkürzung: mit Bindestrich (Leser/-in)
Binnen-I: LeserIn, LeserInnen-Zirkel
Klammer: Leser(in)
Ersatzformen: geschlechtsneutrale übergreifende Formulierungen (Lesende, Gäste, Direktion)
Varianten geschlechtergerechter Markierung für mehr als zwei Geschlechter
Genderstern: Leser*in
Doppelpunkt: Leser:in
Stern (*) und Doppelpunkt (:) haben beim Geschlecht die gleiche Grundfunktion: Sie schaffen eine kurze Pause im Wort und sollen alle Geschlechtsidentitäten einschliessen.
Der Unterschied liegt in der Praxis. Der Doppelpunkt ist barrierefreier, da Screenreader ihn als kurze Pause lesen (Leser : in). Der Stern wird als inklusiveres Symbol wahrgenommen, da es optisch alle Geschlechtsidentitäten «ausstrahlen» soll (Leser*in)
5. Behalten Sie Ihre Webseite frisch und sichtbar
Endlich ist es geschafft! Ihre Website ist online. Wars das jetzt? Leider nein, denn ein Internetauftritt braucht kontinuierliche Pflege. Dazu gehört:
- Löschen veralteter Inhalte
- Korrektur von fehlerhaften Elementen (defekte Links, veraltete Plugins)
- Neue Inhalte (Blog-Beiträge, News)
- Regelmässige technische Updates (Sicherheitslücken schliessen, Performance)
- Saisonale Anpassungen je nach Branche

Suchmaschinen bewerten vernachlässigte Websites schlechter. Das Ranking sinkt, wodurch Ihre Konkurrenz bessere Positionen erreicht. Eine ungepflegte Website verliert langfristig an Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und stirbt im schlimmsten Fall den digitalen Tod.
5.1 Tools zur Analyse Ihrer Webseite-Performance
Um den Gesundheitszustand Ihrer Website zu überwachen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele Website-Anbieter wie Wix, WordPress oder Jimdo haben bereits grundlegende Analyse-Tools in ihre Content-Management-Systeme (CMS) integriert.
Darüber hinaus bietet Google zwei kostenlose Standardwerkzeuge:
- Google Analytics zeigt das Besucherverhalten: Wie viele Menschen besuchen die Website? Welche Seiten sind beliebt? Wie lange bleiben sie?
- Google Search Console ist das Werkzeug für das Technische: Findet Google alle Seiten? Gibt es technische Probleme? Wie gut ist die Position in den Suchergebnissen?
Diese Werkzeuge müssen zwar erst eingerichtet werden, aber der Aufwand lohnt sich. Viele Webmaster:innen bieten die Einrichtung und regelmässige Auswertungen als Service an. So behalten Sie den Überblick über die Performance Ihrer Website, ohne selbst zum Experten, zur Expertin werden zu müssen.
5.2 Kennzahlen: So messen Sie den Erfolg Ihrer Webseite
Die Leistung einer Website lässt sich durch verschiedene Kennzahlen messen, die im Marketing auch KPIs (Key Performance Indicators) genannt werden. Hier ein Überblick:
Nutzung |
Traffic-Quellen |
|
|
Konversion |
Technisches und SEO |
|
|
Durch regelmässige Analyse Ihrer Website-Kennzahlen können Sie:
- Problembereiche früh erkennen
- Erfolgreiche Inhalte identifizieren und ausbauen
- Das Nutzendenverhalten besser verstehen
- Marketingmassnahmen datenbasiert optimieren
Beispiel aus meiner Praxis: Durch meine Analysen habe ich festgestellt, dass Besuchende besonders lange auf den Referenzseiten verweilen. Dieses «AHA-Erlebnis» bestärkt mich darin, Kundenstimmen in alle Marketingmassnahmen einzubauen.
6. Fazit
Ob Onepager oder mehrseitige Website, ob Produktseiten oder Blogs – gut geschriebene Website-Texte sind der Schlüssel zu Erfolg und Sichtbarkeit. Mit einer Mischung aus Kreativität, Strategie und den richtigen Tools machen Sie Ihre Website nicht nur ansprechend, sondern auch leistungsstark. Jetzt liegt es an Ihnen, diesen Guide zu Ihrem besten Vorteil zu nutzen.

7. Sie können oder möchten nicht selbst schreiben?
Erzählen Sie einfach mir
- worin Sie besonders sind
- ihre einzigartigen Geschichten
- von Ihren Leuchtturm-Projekten

Ganz nach Ihrem Wunsch unterstütze ich Sie bei der Themenfindung, Keyword-Recherche, beim Führen des Redaktionsplans und natürlich auch beim Schreiben: zuhörend, mitdenkend und professionell. Für Sie wird es so einfach sein, wie wenn Sie am Stammtisch Ihre Anekdoten erzählen.
Mehr erfahren Sie bei einem kostenlosen Beratungsgespräch.
Ihre Karin Sprecher
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